Passblasing 2010



Tourbeginn + Tour 1

2010 sollte es mal wieder sein. Eine Woche lang bei sonnig, warmen Wetter durch die Alpen und Dolomiten mit dem Mopped fahren. Pässe und unzählige Kurven sollten dafür sorgen, dass unser Biker-Herz höher schlägt und die hässlichen Nippel an der Reifenkante bis zur Unkenntlichkeit verschwinden. Das Reiseziel für die Übernachtungen und die Woche in der wir fahren wollten waren klar. Blieb nur noch der Unsicherheitsfaktor „Wetter“. Aber mit Blick auf die diversen Wetter-Portale konnten wir am Samstag die Reise beruhigt antreten. Freitagabend haben wir die Moppeds auf dem Sprinter verladen und am Samstag ging es dann entspannt in Richtung Süden nach Sterzing. Im ausgebuchten Hubertushof eingecheckt, genossen wir den ersten Abend nach einem Spaziergang durch Sterzing bei Halbpension im Hoteleigenen Restaurant. Kulinarisch gesehen war bereits jetzt klar, dass es eine sehr schöne Woche werden wird.
Am nächsten Morgen nach den ersten Regungen dann der Blick nach Draußen: Blauer Himmel, Sonnenschein. Yes, so soll´s sein. Ohne gleich in Hektik zu verfallen machten wir uns für die erste Tour des Urlaubs bereit. Das Navi war bereits mit den möglichen Touren für eine ganze Woche gefüttert. Zuerst wollte ich aber unbedingt über das Timmelsjoch überqueren und mit der Mautgebühr von 14 € für Hin- und Rückfahrt (12€ einfache Fahrt) über die Hochalpenstraße gleichzeitig den Aufkleber vom Timmelsjoch erhalten. Den habe ich mir vor etwa 10 Jahren schon einmal gekauft und auf meine damals gefahrene DR.BIG geklebt. Mit dem Verkauf der DR war dann leider auch der Aufkleber weg.



Tour 1 Start in Sterzing – Jaufenpass – Timmelsjoch - über Ötz auf den Kühteisattel - Brennerstraße – Sterzing!



Bilder Tour 1

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2. Tag in Sterzing

Der 2. Urlaubstag in Sterzing war leider verregnet. Die Wetterfrösche versprachen allerdings, dass nur an diesem Tag das Wetter so übel sein wird. Also entspannten wir uns bis zum Nachmittag in Sterzing und fuhren später zum Sightseeing nach Bozen. Da war das Wetter schon wieder schön.



Tour 2

Start in Sterzing - Strada del Sole - Drei Zinnen - Passo tre Croci - Passo Giau - Passo di Falzarego - Passo di Valparola - Grödnerjoch – Sterzing!

Allein die Planung dieser Tour machte schon sehr viel Spaß. Nicht nur einmal fiel mir in den letzen Jahren beim Blick auf die Motorradkarten dieser Region der Name „Strada del Sole“ auf. „Da muss man mal entlang fahren“, dachte ich. Ach ja, und dann war da noch Rainhard Fendrich, der 1981 diese Straße besungen hatte (allerdings mit weniger guten Erfahrungen). So war das erste Etappenziel bereits festgelegt. Inspiriert durch eine Motorradzeitschrift, in der verschiedenen Pässen in Tirol und den Dolomiten Attraktivitätsplätze verliehen wurden, kamen wir um den Passo Giau nicht herum. Platz 1, das darf man sich nicht entgehen lassen. Diese beiden Stationen legten damit quasi die Route fest, die für eine Tagestour von ca. 270 km reichen sollte.
Mit dem guten Gefühl die richtige Tour geplant zu haben machten wir uns an einem erneut wunderschönen Tag auf den Weg. Jeder Kilometer bis zu unserer Mittagsrast am Passo Giau machte so viel Spaß, dass es fast schon lästig war anzuhalten und Erinnerungsfotos zu machen.
Oben am Scheitel des Passo Giau angekommen, machten wir an einem gut besuchten Gasthaus Halt und setzten uns zu zwei anderen Bikern, die ebenfalls in etwa unsere Route fuhren, wie wir erfahren konnten.
Gut gestärkt fuhren wir nach einem kleinen Spaziergang weiter. Wie schon auf unserer Tour im Jahr 2000 fuhren wir erneut durch „La Villa“. Um die guten Erinnerungen daran auch genießen zu können, hielten wir an einem Hotel kurz vor La Villa an, setzen uns im Außenbereich an einen Tisch und gesellten uns zu 2 italienischen Familien, die mit ihren Kindern dort auch eine Rast machten, sowie 4 Bikern zu denen „WurstinPelle“ gehörte. Eine Sozia, die so „perfekt“ in ihre dunkelgrüne Kombi passte, dass keine Falte übrig blieb ;-)) Ein echter Hingucker, der uns schon 100 km zuvor einmal auffiel.
In dem Hotel servierte man uns jedenfalls den absolut besten Milchkaffee der gesamten Tour.
Nach dieser kleinen Unterbrechung machten wir uns auf den Weg über das Grödner Joch in Richtung Sterzing. Nur gut, dass wir nicht über das Sellajoch gefahren sind. Wie wir im Gespräch beim Mittag auf dem Passo Giau erfuhren, soll der Pass mit Autos und Bussen überfüllt sein. Dieses „Erlebnis“ blieb uns auf unserer Route erspart.
Weil wir noch recht früh um etwa halb fünf an Brixen vorbeifuhren, beschlossen wir noch eine kleine Besichtigung der Innenstadt vorzunehmen. Das ist übrigens eine echte Empfehlung für jeden, der mal an Brixen vorbei kommt. Es ist eine sehr schöne, kleine Stadt, mit einer netten Weinstube „Der Traubenwirt“, die zum Verweilen einlädt.
Danach ging es zurück nach Sterzing mit der Gewissheit, ein ausgezeichnetes Abendessen genießen zu können.
Punktewertung diese Tour: 100 Punkte



Tour 2 Start in Sterzing - Strada del Sole - Drei Zinnen - Passo tre Croci - Passo Giau - Passo di Falzarego - Passo di Valparola - Grödnerjoch – Sterzing!



Bilder Tour 2

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Tour 3

Start in Sterzing – Jaufenpass – Meran - Gampenjoch – Mendelpaß – Bozen – Penserjoch – Sterzing!

Diese Tour startete wieder bei bestem Wetter. Das erste Highlight erwartete uns bereits vor Erreichen des Jaufenpass Scheitelpunktes. Ein Abstecher zur Kalcheralm weckte die Illusion, perfekt präparierte Pisten mit Skiern herab zu fahren und in der Mittagssonne auf dem Almgasthof im Liegestuhl zu relaxen. Aber noch war es nicht so weit und wir konnten ohne weitere Gäste unseren Kaffee bei freier Platzwahl genießen.
Etwas später fuhren wir weiter in Richtung Meran, wo wir Halt machten und bei unglaublichen 22 °C einen Snack in der sehr gepflegten Innenstadt im Außenbereich eines Restaurants einnehmen konnten. Geparkt haben wir direkt vor dem Gebäude der Polizia, so dass wir uns auch keine Sorge um unsere Moppeds machen mussten.
Aus Meran heraus erwartete uns eine Strecke, die uns durch eine sehr schöne Landschaft führte. Die Eindrücke überschütteten unsere Sinne, so dass wir das Gefühl hatten, gar nicht alles in unserer Erinnerung behalten zu können – faszinierend!
Kurz vor Bozen änderte sich dann leider das Wetter. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und des Wolken behangenem Himmels kürzten wir die geplante Route etwas ein und fuhren auf direktem Weg zum Penserjoch. Aber der Wolken am Himmel waren nicht das Einzige was sich änderte. Mit jedem Kilometer dem wir uns dem letzen Pass des Tages näherten, wurde es auch kälter. Ich dachte „du kannst doch jetzt nicht die Griffheizung anmachen, wo du doch gerade noch in Meran bei 22°C die Ärmel hoch geschoben hast“. Aber es half nichts, schon lange vor dem Gipfel musste der Fingertoaster eingeschaltet werden. Oben angekommen, machten wir nur schnell ein paar Fotos von der etwas bedrohlich wirkenden Kulisse und freuten uns auf eine heiße Speckknödelsuppe!
Punktewertung dieser Tour: 90 Punkte

Am Abend prüften wir noch die Wettervorhersage für die nächsten Tage. Leider war eine Entscheidung erforderlich, in welche Richtung wir abreisen. Denn die Frage, ob wir überhaupt abreisen, stellte sich nicht bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 90%.
Schönes Wetter wurde für den Pfälzer Wald vorausgesagt. Und da wir Routenmaterial für die Pfalz im Gepäck hatten, stand der Fahrt dorthin nichts im Wege.



Tour 3 Start in Sterzing – Jaufenpass – Meran - Gampenjoch – Mendelpaß – Bozen – Penserjoch – Sterzing!



Bilder Tour 3

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Tour 4

Start in Leimen – Neustadt – Deutsche Weinstraße – Leimen!

Wehmütig hatten wir am Morgen die Moppeds verladen und machten uns bei (noch) gutem Wetter auf den Weg zum Pfälzer Wald. Da uns der Weg dorthin nicht so weit erschien, ließen wir es ruhig angehen. Allerdings sorgten Verkehrsstörungen dafür, dass wir erst nach 20 Uhr unser Ziel in Leimen erreichten. Eine Empfehlung der Zeitschrift Tourenfahrer machte uns auf das Gasthaus/ Pension Arnold mitten im Pfälzer Wald aufmerksam, wo wir glücklicher Weise noch eine Übernachtung für zwei Nächte buchen konnten.
Am nächsten Morgen starteten wir die bereits am Abend geplante Route und hatten das Gefühl, auf sehr schmalen, aber recht guten Asphaltstraßen mitten durch den Wald zu fahren. Der Spaß dauerte so lange, bis eine Straße auf unserer Route wegen Forstarbeiten gesperrt war. Mit Blick aufs Navi und kurzer Überlegung war die optimale Alternative zur geplanten Route eine Abkürzung über eine echte Waldstraße mitten durch den „Sherwood Forest“. Dieser Weg war nicht einmal für Kraftfahrzeuge gesperrt und so hatten wir ein gutes Gewissen unseren Kühen mal adäquate Wege zu bieten. Dieser Weg war noch viel interessanter als jede Asphaltstraße, die wir gefahren sind.
In Neustadt an der Weinstraße machten wir zum ersten Mal Rast um Mittag zu essen und gönnten uns anschließend in der Stadt einen Milchkaffee im Kaffeehaus Fridericus.
Danach fuhren wir weiter entlang der „deutschen Weinstraße“, an der unzählige kleine Weinstuben zur Weinprobe einluden. Ich wünschte mir zum ersten Mal im Leben ein Motorrad mit Beiwagen. Dann hätte wenigstens einer von uns mal ein leckers Tröpfchen probieren können. Nein – nicht wirklich! Es machte so viel Spaß, die Landschaft auf dem Motorrad selbst fahrend zu genießen, was mit keinem Tropfen Wein getrübt werden sollte.
Als sich die Tour dem Ende zuneigte, erblickten wir in Erlenbach noch zufällig eine Burg auf einer Anhöhe. Es war die Burg Berwartstein, die wir uns unbedingt ansehen wollten. Also fuhren wir hoch, machten ein paar Aufnahmen und starteten anschließend wieder in Richtung Leimen, wo nicht nur die Tagestour endete, sondern der ganze Mopped-Urlaub. Dort angekommen verzurrten wir noch unsere Moppeds auf dem Transporter und gönnten uns zum Abschluss im Haus Arnold ein reichhaltiges Abendessen, denn es war Schnitzeltag.

Fazit: Im Pfälzer Wald waren wir zwar das erste, aber sicher nicht das letzte Mal.



Tour 4 Start in Leimen – Neustadt – Deutsche Weinstraße – Leimen!



Bilder Tour 4

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Nun bleiben nur noch die Erinnerung sowie ein paar Bilder an die Tour und die Hoffnung, im nächsten Jahr wieder Glück mit dem Wetter zu haben, wenn wir irgendwo „Die Freude am Fahren“ erleben.